Philosophie

„Für gewöhnlich zweifeln wir nicht an der Existenz des Bodens unter unseren Füßen oder des Baumes draußen vor dem Fenster oder unserer eigenen Zähne. […] Woher wissen wir jedoch, ob es [die] Dinge [auf der Welt] auch wirklich gibt? […] [W]enn all das, was wir dort draußen für die wirkliche Welt hielten, nichts als eine gigantische Halluzination oder ein Traum wäre, aus dem wir niemals aufwachen werden?“ (Thomas Nagel: Was bedeutet das alles? Eine ganz kurze Einführung in die Philosophie. Übers. v. M. Gebauer. Stuttgart 1990. S. 9.)

Dieser Auszug lädt nicht nur direkt zum eigenen Philosophieren ein, er verdeutlicht auch indirekt, was Philosophieren überhaupt bedeutet. Es bedeutet zunächst, allgemeine Überzeugungen und Vorstellungen über die Welt und sich selbst in Frage zu stellen – Vorstellungen, die man meist von anderen übernimmt, ohne sie zu hinterfragen. Besteht die Aufgabe der Philosophie auf der einen Seite im Aufspüren und Infragestellen selbstverständlicher Überzeugungen, so ist die andere Seite das Durchdenken möglicher Antworten. Dies geschieht im Philosophieunterricht sowohl durch eigene Überlegungen und Diskussionen als auch durch die Lektüre von philosophischen Texten, die methodisch geleitet analysiert und erörtert werden. Dabei werden Texte bedeutender Philosophen behandelt – von Platon und Aristoteles über Descartes bis Kant und Rawls.

Das Fach „Praktische Philosophie“

in der Sekundarstufe I richtet sich gemäß § 37 des Schulgesetzes an Schüler:innen, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen.  Es wird in allen Klassen der Sekundarstufe I unterrichtet. Das Fach Philosophie in der Sekundarstufe II wird als Grundkurs im gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeld angeboten. Schüler:innen, die in der gymnasialen Oberstufe nicht das Fach „Religion“ belegen, müssen – mindestens bis zur Jahrgangsstufe Q1 – das Fach Philosophie wählen. Darüber hinaus kann Philosophie aber auch als drittes oder viertes Abiturfach gewählt werden. In diesem Fall müssen spätestens mit Beginn der Q1 Klausuren geschrieben werden. Der Unterricht vermittelt die Kompetenzen, komplexe philosophische Texte zu verstehen und philosophische Probleme selbstständig, methodisch geleitet und mit Bezug auf die philosophische Tradition durchdenken zu können. Auf diese Weise wird die Fähigkeit zum überzeugenden und schlüssigen Argumentieren – auch auf anderen Gebieten – entscheidend gefördert.

Projekte der Philosophie

Bundes- und Landeswettbewerb Philosophischer Essay

„Das Judentum lernen - anhand des Schabbats“ und „Meet a Jew“

In diesem Projekt lernen die Schüler:innen das Judentum kennen, indem sie sich mit dem Höhepunkt der jüdischen Woche – dem Schabbat – beschäftigen. Sie erarbeiten dabei die Grundgedanken dieser Religion und erkennen die gemeinsamen Werte mit ihrer Kultur, wodurch Vorurteile abgebaut und Toleranz gefördert wird. Anhand jüdischer Kultgegenstände wird den Lernenden das Judentum lebhaft vermittelt. Dabei erstellen alle ihr eigenes E-Book mit Bildern sowie selbstgeschriebenen und eingesprochenen Texten. Am Ende wird mit allen der Schabbat zelebriert. 

Das Projekt wurde von Lea Fleischmann konzipiert und unterstützt. Sie ist Kind jüdischer Eltern, die den Holocaust überlebten. Sie wuchs in Deutschland auf und lebt nun in Jerusalem. Weitere Informationen finden sich auf ihrer Homepage.

In Verbindung mit diesem Projekt wird auch das Projekt: „Meet a Jew“ des Zentralrats der Juden angeboten. Dieses Begegnungsprojekt will aktuelles jüdisches Leben in Deutschland vermitteln, denn „eine Begegnung bewirkt, was tausende Bücher nicht leisten können“.

Anschrift

Hardtberg-Gymnasium
der Stadt Bonn
Gaußstraße 1
53125 Bonn