Mittelstufe
(Klassen 7 bis 10)

Im Anschluss an das erfolgreiche Durchlaufen der Erprobungsstufe dürfen sich unsere Schülerinnen und Schüler nach zwei Jahren an unserer Schule so langsam zu den Großen zählen lassen. Für die nächsten vier Jahre werden sie zu Absolventen der Mittelstufe; diese umfasst im G9-Bildungsgang die Jahrgangsstufen 7 bis 10. Am Ende der Jahrgangsstufe 10 absolvieren die Schülerinnen und Schüler eine Zentrale Prüfung. Die sog. ZP 10 führt zum Erwerb des Mittleren Schulabschlusses (MSA), der zur Aufnahme eines Ausbildungsgangs berechtigt. Das erfolgreiche Durchlaufen der Mittelstufe berechtigt auch zum Besuch der gymnasialen Oberstufe, die mit dem Erwerb des Abiturs abschließt.

Individuelle Entwicklungsprozesse

Der individuelle Entwicklungsprozess der Schülerinnen und Schüler ist in der Zeit der Mittelstufe geprägt von der Pubertät. Wir setzen uns als Ziel, unsere SchülerInnen einerseits auf die Fortsetzung ihres Bildungsgangs in der Oberstufe vorzubereiten und sie andererseits auf ihrem persönlichen Weg zu stabilen und glücklichen jungen Menschen zu begleiten, indem wir in Anlehnung an von Hentig „den Menschen stärken und die Sachen klären“ wollen. Dieses wichtige Anliegen orientiert sich mit Beginn der Mittelstufe zunehmend am Grundsatz, unseren SchülerInnen mehr Eigenverantwortung und Freiheiten im sonst eng getakteten Schulalltag zu ermöglichen und ihnen auf diese Art Gelegenheit zu geben, ihre persönlichen Stärken und Interessen zu erkennen und auszubauen. Auf der anderen Seite gilt es natürlich auch, nach einer eingehenden Diagnostik an individuellen Schwächen zielgerichtet und gemeinsam zu arbeiten.

Schwerpunkte

Dafür setzen wir in der Mittstufe unterschiedliche Schwerpunkte:

  • Ab der Klasse 7 wird das Unterrichtsangebot mit der zweiten Fremdsprache (Französisch) erweitert. Pro Halbjahr finden zwei Förderkonferenzen statt. In diesen beraten die FachlehrerInnen einer Klasse über den Leistungsstand, die aktuelle Lernsituation und mögliche Fördermaßnahmen für unsere SchülerInnen. Die Ergebnisse werden den SchülerInnen und ihren Eltern am direkt folgenden Elternsprechtag bzw. am Beratungstag mitgeteilt und mit diesen erörtert.
  • Das digital gestützte Lernen mit unseren iPad-Koffern spielt nun eine wichtigere Rolle und ermöglicht stärker selbstgesteuertes Lernen, Kommunikation über digitale Tools wie Teams oder die interaktive und multimediale Darstellung von im Unterricht erarbeiteten Inhalten. Begleitet wird dieser Vorgang durch die Medienscouts, die unsere Mittelstufenklassen besuchen und in Workshops für den bewussten und auch kritischen Umgang mit (sozialen) Medien sensibilisieren. Die Gefahren von Sucht und Abhängigkeit werden über den Bereich der Medien hinaus auch in einem drei Doppelstunden umfassenden Workshop thematisiert, den Frau Grothkass in der Jahrggangsstufe 8 durchführt.
  • Das eintägige Programm „Klang meines Körpers“ sensibilisiert in der Jahrgangsstufe 9 für das notwendige Bewusstsein für einen richtigen und verantwortungsvollen Umgang mit dem eigenen Körper, insbesondere im Hinblick auf mögliche Gefahren und Krankheiten wie z.B. der Magersucht oder Bulimie, nimmt aber auch weitere Fragestellung rund um den Themenkomplex Pubertät in den Blick.

Umfassende Beratung

Mehrere umfangsreich qualifizierte Beratungslehrerinnen und -lehrer stehen unseren Schülerinnen und Schülern und ihren Eltern bei persönlichen Fragestellungen oder Problemen zur Verfügung. Wir vermitteln bei Bedarf auch schulpsychologische Hilfe direkt an unserer Schule. Unsere Beratungskonzept gibt darüber hinaus Auskunft über unsere zahlreichen weiteren Beratungsangebote insbesondere bei Lern- und Verhaltensauffälligkeiten, bei Schul- oder Prüfungsangst, Mobbing oder Gewalterfahrungen jeglicher Art. Das eintägige Projekt „Seele trifft Schule“ wird in der Jahrgangsstufe 10 durchgeführt und hat es sich zum Ziel gesetzt, sowohl Schülerinnen und Schüler als auch ihre Eltern und Lehrer auf allen Ebenen über das Thema „Psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen“ zu informieren und ein Bewusstsein für diese Problematiken zu erwirken.

Leistungsspektrum

Berufsorientierung

In der achten Jahrgangsstufe starten wir an unserer Schule mit dem landesweiten Berufsorientierungsprogramm KAoA („Kein Abschluss ohne Anschluss“). In zahlreichen, aufeinander aufbauenden Bausteinen versuchen wir, unseren SchülerInnen bis zum Schulabschluss am Ende der Klasse 10 bzw. dem Abitur eine realistische berufliche Anschlussperspektive aufzuzeigen und einen sinnvollen Beginn in eine Ausbildung oder ein Studium ohne größeren Zeitverlust zu ermöglichen. KAoA beginnt mit der sog. Potentialanalyse in Klasse 8, die als eintägige Veranstaltung den Teilnehmern dabei helfen soll, sich ihren fachlichen, sozialen und personalen Kompetenzen und Potenziale bewusst zu werden. Auch erste eintägige Betriebsfelderkundungen und -besichtigungen, z.B. am Girl’s and Boy’s Day sollen unseren SchülerInnen helfen, einen Blick über den eigenen, von schulischen Anforderungen geprägten Alltag in die Zukunft zu wagen. In der Mittelstufe endet KAoA mit dem Absolvieren des Berufspraktikums im zweiten Halbjahr der Klasse 10, weitere Berufsfindungsmaßnahmen finden dann in der gymnasialen Oberstufe statt.

Differenzierungsbereich

In einer Informationsveranstaltung informieren wir unsere SchülerInnen über den Differenzierungsbereich in den letzten beiden Jahrgangsstufen 9 und 10 der Mittelstufe. Der Wahlpflichtbereich eröffnet ihnen eine stärkere individuelle Gestaltung ihrer Schullauf- bahn, indem es ihnen ermöglicht wird, interessengeleitet ein weiteres sog. Wahlpflichtfach zu wählen. Das Hardtberg-Gymnasium bietet analog zu seinen Schwerpunkten folgende Fächer bzw. Fächerkombinationen an: 

  • Latein
  • Biologie/Chemie
  • Information
  • Junior-Ingenieur-Akademie (Technik)

Lernstandserhebung

Wie erfolgreich schulische Lernen tatsächlich ist, messen in den Jahrgangsstufe 8 die sog. Lernstandserhebungen, auch VERA 8 genannt. In landesweiten, schulformspezifischen Tests in den Fächern Französisch (nur unsere A-Klasse), Englisch, Deutsch und Mathematik wird überprüft, welche der in den Kernlehrplänen eingeforderten Kompetenzen bereits erreicht sind, aber auch an welchen Stellen noch nachjustiert werden muss. Über die Ergebnisse erhalten unsere SchülerInnen sowie die Erziehungsberechtigten individuell Rückmeldung. Sie finden auch im Bereich der individuellen Förderung Berücksichtigung, indem unsere SchülerInnen in der achten Klasse entsprechend ihrer Fähigkeiten und Kompetenzen einen einstündigen Förder- oder Profilkurs belegen. Insbesondere in den Kernfächern wird es unseren SchülerInnen auf diese Weise ermöglicht, an möglichen individuellen Defiziten zu arbeiten und Grundlagen zu wiederholen. Nachmittags kann in unseren Lernbüros unter Anleitung einer Fachkraft ebenfalls auf Schwierigkeiten im Rahmen der Bearbeitung der Hausaufgaben eingegangen werden. Im Kontext unseres Nachhilfeprojekts „Schüler helfen Schülern“ erteilen leistungsstarke SchülerInnen der Oberstufe interessierten MitschülerInnen zielgerichtet und fachbezogen Nachhilfe, deren Inhalte mit den Fachlehrkräften individuell abgesprochen werden.

Fordern und Fördern

Besonders leistungsstarke und begabe Schülerinnen arbeiten stärker projekt- bezogen und in offeneren Unterrichtsformen im sog. Projektkurs. Als MINT-EC-Schule versuchen wir hier, unseren naturwissenschaftlich interessierten SchülerInnen durch entsprechende Angebote, wie z.B. Physik, gerechtzuwerden. Unser umfangsreiches AG-Programm ermöglicht allen SchülerInnen über den Unterricht hinaus die Möglichkeit, in für sie interessanten Bereichen ihr Wissen und ihre Kompetenzen anwendungsorientiert zu erweitern. Beispielsweise können die an Sprachen interessierten SchülerInnen an der DELF-AG (Französisch) oder der Cambridge-AG (Englisch) teilnehmen und hier auch weltweit anerkannte Sprachzertifikate erwerben. Unsere Schüleraustauschprogramme in der Mittelstufe (Frankreich, England) sollen die Freude am Erlernen einer Fremdsprache ebenfalls unterstützen.

An Rechtsfragen interessierte SchülerInnen richtet sich die Rechtskunde-AG in der Klasse 9; ebenfalls stark nachgefragt werden unsere Theater-AG. Die hohe soziale Kompetenz unserer SchülerInnen wurde bereits vielfach durch den Oberbürgermeister bzw. die Oberbürgermeisterin der Stadt Bonn gewürdigt. So wurden Absolventen der Mittelstufe für ihre Bereitschaft geehrt, sich zu Streitschlichtern, Sporthelfern, Sanitätshelfer oder Medienscouts ausbilden zu lassen und im Anschluss in diesen Arbeitsfeldern aktiv zu sein und allen Mitgliedern der Schulgemeinschaft durch ihr soziales und nicht selbstverständliches Engagement mit Rat und Tat beizustehen. Auch in Klassenfahrten zu Beginn der Jahrgangsstufe 9 haben das Ziel, das soziale Miteinander an unserer Schule, insbesondere in der Klassengemeinschaft, zu stärken. Dabei werden in der Regel attraktive Ziele in ganz Deutschland aufgesucht, wie z.B. Berlin, Freiburg oder Lübeck. Von den Erfahrungen und Erlebnissen auf diesen Fahrten können die Klassengemeinschaft sowie die Lehrkräfte noch knapp zwei Unterrichtsjahre lang zehren bzw. profitieren. Klassenfeste, Ausflüge oder der Besuch von Konzert und Theaterabende tragen ebenfalls zu einer Stärkung des sozialen Zusammenhalts bei.

Kontakt

Timotheus Schwake

Carsten Dittmer

Anschrift

Hardtberg-Gymnasium
der Stadt Bonn
Gaußstraße 1
53125 Bonn