Junior-Ingenieur-Akademie
Die Junior-Ingenieur-Akademie (kurz „JIA“) ist ein bundesweites Projekt der Deutsche-Telekom-Stiftung, welches junge Menschen frühzeitig für Technik und naturwissenschaftliche Phänomene begeistern möchte. Die praxisorientierte Vermittlung technischer Vorgänge und der unmittelbare Anwendungsbezug im Alltag und in der Industrie führt die Schülerinnen und Schüler auch zu der Arbeitswelt der Ingenieure, die u. a. im Maschinenbau, in der Industrie, der Elektrotechnik und in der Umwelttechnologie dringend gebraucht werden.
Die JIA hat nicht nur das Ziel der Wissensvermittlung, sondern will das Interesse für technische Inhalte und Berufsfelder wecken und Raum zum Tüfteln bieten. Unsere Schülerinnen und Schüler sollen in diesem Fach in weiten Teilen projektorientiert arbeiten.
Bereits seit 2012 gibt es eine solche Junior-Ingenieur-Akademie am Hardtberg-Gymnasium. Wir zählen damit zu einem erlesenen Kreis von nur rund 100 Schulen, die dieses spannende Fach anbieten.
Exkursionen und außerschulische Partner
Ein wichtiges Merkmal der Junior-Ingenieur-Akademie ist die Einbindung außerschulischer Kooperationspartner: Ergänzend zum vorbereitenden Schulunterricht lernen die Schüler bei zahlreichen Workshops in Wirtschaftsunternehmen und Forschungseinrichtungen die Praxis von Ingenieuren und Wissenschaftlern kennen. Vom Beginn an lernen z.B. die Schülerinnen und Schüler zunächst im Praktikum Fertigungstechniken in der Ausbildungswerkstatt der SWB (z.B. Löten) kennen, bevor sie im Unternehmen Bereiche wie Müllverwertung oder Energieerzeugung im zugehörigen Kraftwerk aufsuchen. Weitere Partner sind die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg sowie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Köln.
Organisation
Die JIA wird in der Regel dreistündig unterrichtet, zwei dieser Stunden liegen als Doppelstunde im Stundenplan, die dritte Stunde wird für mehrere Exkursionen pro Halbjahr in Wirtschaftsunternehmen und Forschungseinrichtungen „gesammelt“. Die Doppelstunde in der Schule ist in der Regel so in die Randstunden gelegt, dass kein weiterer Unterricht ausfällt und Exkursionen im Anschluss an die Doppelstunde in den Nachmittag hinein stattfinden. Die Exkursionen sind bis auf eventuelle Fahrtkosten in der Regel kostenlos.
Themen / Inhalte
Im ersten Halbjahr der 9. Klasse geht es in der JIA darum zu lernen, wie Ingenieurinnen und Ingenieure arbeiten und sich z.B. über technische Zeichnungen verständigen. Zusätzlich werden Fertigungsverfahren wie das Bohren oder Löten behandelt und auch der Umgang mit den schulischen 3D-Druckern gelernt. Üblicherweise wird das gewonnene Wissen im Rahmen kursinterner Challenges oder dem bundesweiten Wettbewerb Junior.ING (https://www.junioring.ingenieure.de) der Ingenieurskammern angewandt. So gelang es vor einigen Jahren zwei Teams des Hardtberg-Gymnasiums das NRW-Finale zu erreichen, wo die Schülerinnen und Schüler ihre nur aus Papier und Klebstoff gebaute Brücke vor einer Jury aus Bauingenieurinnen und -ingenieuren präsentieren durften.
Das zweite Halbjahr in der 9 steht ganz im Zeichen der Energie. Wofür benötigt man Energie? Wo kommt unsere Energie her? Warum ist das wichtig? Mittels Experimentierkästen werden beispielsweise Windkraftanlagen oder Photovoltaikmodule näher untersucht und Rückschlüsse auf die Energieversorgung von heute und morgen gezogen werden.
In der Jahrgangsstufe 10 steht dann das Thema Automatisierung im Vordergrund. Ausgehend von grundlegenden Bauteilen elektronischer Schaltungen wird die Programmierung von Mikrocontrollern (Arduino oder micro:bit) thematisiert. Die Grundlagen des ersten Halbjahrs werden dann genutzt, um vorgegebene (z.B. ein Teebeutelautomat) und ganz eigene Projekte mit dem Arduino umzusetzen. In der 10. Klasse kommen zudem die von der Stadt Bonn und der Deutsche-Telekom-Stiftung finanzierten senseBoxen zum Einsatz. Die senseBox ist eine Umweltmessstation, die einfache Analysen z.B. von Feinstaubwerten in der Umwelt ermöglicht. Im Rahmen des dicke-Pulli-Tags wurde zum Beispiel mittels Temperatursensoren untersucht, inwiefern die Raumtemperatur in den Klassenräumen abnahm, als zu Testzwecken die Heizungstemperatur um 1°C gesenkt wurde. Die gemessenen Daten wurden dazu in Echtzeit auf der opensensemap online veröffentlicht.
Absolventinnen und Absolventen der Junior-Ingenieur-Akademie sind in vielen Fällen die Problemlöser der Zukunft. Sie lernen Grundlagen, die sie beispielsweise im Projektkurs Technik in der Oberstufe wieder ganz neu anwenden können und in vielen Fällen folgt nicht ganz überraschend ein Ingenieursstudium.
Bei Fragen zur JIA stehen Frau Veismann und Herr Eglitis zur Verfügung.
Anschrift
Hardtberg-Gymnasium
der Stadt Bonn
Gaußstraße 1
53125 Bonn
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