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Neben den Hausaufgaben und der Vorbereitung auf Klassenarbeiten noch eine zusätzliche Sprache lernen - und zwar eine, die so ganz anders ist als das Deutsche? Nanami tut es - und das sehr erfolgreich. Die 13-Jährige hat wiederholt einen Preis in Japan gewonnen. Dieses Jahr wieder. Es ist der Preis des japanischen Bildungsministers. Das klingt ganz schön wichtig. Was versteckt sich dahinter? Nanami berichtet in einem kurzen Artikel über den Preis und ihre Rolle als Kulturmittlerin.

Es gibt in Japan einen Wettbewerb für japanische Kinder, die irgendwo auf der Welt leben und von dort nach Japan berichten. Sie sollen von ihren besonderen Erlebnissen im Ausland erzählen. Oder Unterschiede zu Japan von außen gesehen beschreiben. Ich habe seit fünf Jahren an dem Wettbewerb teilgenommen und von meinem Leben in Deutschland erzählt. Letztes Mal habe ich einfach über die Reisbällchen (onigiri) einen Aufsatz geschrieben, die ich manchmal von zu Hause mitnehme und die in meiner Klasse ziemlich beliebt sind. Außerdem berichtete ich darüber, wie offen meine Klassenkameraden auf andere Kulturen reagieren. Der japanischen Jury gefiel wohl der deutsche Klassengeist und ich erhielt dafür den 1. Preis! Dann habe ich für den Wettbewerb auch noch ein Gedicht geschrieben über lustige deutsche Familiennamen, zum Beispiel: Herr und Frau Sonntag, Schöntag oder Herr und Frau Ohnesorge, Wurst, Kohl oder Bier. Solche Namen gibt es in Japan nicht, trotzdem fand man das dort witzig. Und auch dafür erhielt ich einen Preis. Meine kleine Geschichte über den Brauch des Maibaums kam früher sogar mal im japanischen Radio. Dort interessiert man sich halt für solche Informationen aus dem Ausland. Japanisch ist zwar schwierig zu schreiben. Aber durch den Wettbewerb achte ich besser auf alltägliche Dinge in meinem Leben hier, die mir sonst gar nicht auffallen würden.